Spieltag: FC Hansa Rostock - Würzburger Kickers

Geographisch gesehen liegen zwischen Rostock und Würzburg 676 Kilometer – für die Kickers bedeutet das, dass am kommenden Samstag man sich auf die weiteste Auswärtsreise der Saison begeben wird. Tabellarisch trennt die beiden Teams zwar nicht so viel, immerhin konnten die Rothosen jedoch schon fünf Punkte mehr sammeln und stehen deshalb mit Rand 11 auch einige Plätze vor den an vorletzter Stelle rangierenden Rostockern. Anpfiff beim Traditionsverein aus Mecklenburg-Vorpommern im ehrwürdigen Ostseestadion ist um 14:00 Uhr.

Eine gewisse Enttäuschung war am Dallenberg nach dem späten Ausgleich der Aalener beim 2:2-Unentschienden am vergangenen Spieltag doch zu spüren. Die Leistung war gut, die Kickers gingen zweimal in Führung, da soll der Sieg auch eingetütet werden. Leider hat es jedoch nur zum einfachen Punktgewinn gereicht, was sicherlich kein Beinbruch ist. Die Kickers bewiesen, dass sie problemlos mit den besseren Mannschaften der Liga mithalten bzw. sie sogar dominieren können. Fünf Tore in den letzten beiden Partien bewiesen auch, dass die Kickers durchaus treffsicher sind und nicht nur ihre Stärken in der Defensive haben. Aufgrund der starken Leistungen zuletzt in der Fremde geht die Elf von Hollerbach durchaus als leichter Favorit in das Spiel in Rostock. Bruno, Herzig und wohl auch Karsanidis werden weiter fehlen, ansonsten kann Hollerbach auf den gesamten Kader zurückgreifen und wird wohl (mit Ausnahme möglicher einzelner Modalitäten) auch auf die Elf vertrauen, die zuletzt wirklich gut agierte.

Die Kogge aus Rostock gerät momentan einmal mehr in sehr tiefes Fahrwasser: Die 3:1-Auswärtsniederlage bei der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart war das elfte nicht gewonnenen Ligaspiel in Folge. Damit verschärfte sich die Krise und Rostock fiel folgerichtig auf den vorletzten Tabellenplatz zurück. Der relativ vielversprechende Saisonstart ist damit obsolet, die Gefahr des Abrutschens in die Bedeutungslosigkeit ist virulent. Zudem suspendierte Trainer Baumann mit Alex Ikeng einen zentralen Spieler für den Rest der Hinrunde, da dieser das Straftraining nach der Pleite in Stuttgart verpasste. Vieles liegt im Argen (auch in der Struktur des Vereines), offensichtlich ist jedoch, dass schon wiederholt eine Führung nicht gehalten werden kann und der Gegner somit schnell ausgleicht.

Neben dem suspendierten Ikeng muss Baumann zudem auf Rotsünder Erdmann ebenso verzichten wie auf die langzeitverletzten Stevanovic, Gruppe und Ziemer. Letzterer war im Abstiegskampf vergangene Saison ein ganz wichtiger Faktor und half mit seinen1 5 Toren entscheidend mit die Klasse zu halten. In dieser Saison kam er nach einer Schambeinentzündung noch gar nicht auf die Beine und wird mutmaßlich für den Rest des Jahres ausfallen. Dennoch hat Rostock das Format ein gutes Heimspiel gegen die Kickers abzuliefern. Auch sehe ich in den Hansestädtern nicht zwingend einen Abstiegskandidaten, vielmehr bedarf es eines Erfolgserlebnisses nach den vielen Remis und Pleiten zuletzt, um wieder den Tabellenkeller zu verlassen.

Für die Kickers gilt es hingegen in Partie vor der Länderspielpause noch einmal alle Kräfte zu bündeln: Um von einer erfolgreichen Hinserie zu sprechen, bedarf es in den verbleibenden vier Partien noch vier Punkte, damit wäre das Mindestmaß, was für den Klassenerhalt benötigt wird, erfüllt. Ein Dreier in Rostock würde dieses Ziel schon sehr nah bringen.

Mögliche Aufstellungen:

Schuhen - Ahlschwede, Henn, M. Hoffmann, Dorda - Jänicke - Gottschling, Andrist - Kofler - Gardawski, Benyamina

Wulnikowski – Thomik, Weil, Schoppenhauer, Nothnagel – Fennell – Benatelli, Vocaj – Nagy – Daghfous, Shapourzadeh.